Realisierung

Der von der Initiative ZWISCHEN PALAST NUTZUNG erzeugte öffentliche Druck zur kulturellen Nutzung des Palast der Republik war vom Bund als Eigentümer kaum mehr auszuweichen. Doch der Bund vermied es trotz jahrelanger Verhandlungen, auf die Initiatoren zuzugehen, sondern konfrontierte sie im Januar 2004 mit einem „fait accompli“: Das Bundesvermögensamt als nachgeordnete Behörde des Bundesfinanzministeriums bekannt, dass es den Palast der Republik vom 01. Februar 2004 – 31. Juli 2004 an das Erfurter Unternehmen „Terra Präsenta, Ralf Grüneberger & Burkard Pfrenzinger GbR“ vermietet. Mit dieser Entscheidung wurde das Projekt ZWISCHEN PALAST NUTZUNG zunächst blockiert. Die Vermietung durch das Bundesvermögens erfolgte nur wenige Tage vor einem gemeinsamen Treffen, zu dem der Berliner Kultursenator Dr. Thomas Flierl die beteiligten Institutionen wie Bundeskanzleramt / BKM, Finanzministerium, Bundesvermögensamt, ZWISCHEN PALAST NUTZUNG e.V. und weitere Verantwortliche am Mittwoch (14.01.2004) bereits im Dezember eingeladen hatten, um Kriterien für die Nutzung und Vermietung des Gebäudes abzustimmen. Offensichtlich sollten schnell vor dem Treffen Fakten geschaffen werden, um die schon seit langem angestrebte und vielfach befürwortete kulturelle Zwischennutzung des Palastes zu verhindern. Der Abriss des Palasts war für Frühjahr 2005 vorgesehen, dass Gebäude wegen fehlender Heizung und Dämmung im Winter quasi nicht zu benutzen.

Kultursenators Thomas Fliers handelte dann allerdings eine kulturelle Nutzung nach Ende der Ausstellung für die Zeit vom 20. August bis 31. Oktober 2004 aus. Die Wahrnehmung des kurzen (und wegen der im Herbst sinkenden Außentemperaturen ungünstigen) Vermietungszeitraums war nur möglich, weil der erfahrene Veranstaltungstechniker Sigi Paul (mediapool) eine neue technische Konzeption entwickelt hatte, mit der eine kulturelle Bespielung zu einem Bruchteil der ursprünglich geplanten Kosten realisiert werden konnte. Zur Durchführung des Projektes wurde ein geeigneter Veranstalter benötigt, die mit dem Konstruktion des Projektes Volkspalast gefunden wurde. Für diese konnte das Hebbel am Ufer (HAU) als neuer Beteiligter gewonnen werden, während die Staatsoper und das Deutsche Technikmuseum aufgrund der Kurzfristigkeit des Vorhabens ihre ursprünglichen Pläne nicht weiter verfolgen konnten.