VOLKSPALAST
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Volkspalast - Der Berg
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VOLKSPALAST - Der Berg

Ein Berg steht im Palast der Republik. Ein Berg, der sich vom Großen Veranstaltungssaal über das Foyer durch den Palast zieht. Frei zur Besichtigung, zur Erklimmung, zur Überwindung. Eine begehbare und bespielte Rauminstallation, mit Performances, Ausstellungen und Führungen durch die Berglandschaft Palast. Eine paradoxe Intervention: Der Berg bricht den Palast auf, seine Spitze ist schon von außen auf dem Dach des Gebäudes zu sehen, seine Ausläufer auf dem Schlossplatz. Es gibt keine Debatten, keine Alternativen und keine Fassadengestaltungsprojektionssehnsüchte mehr. Hier steht der Berg als Antwort auf eine Frage, die ohnehin nie gestellt worden ist. Und so wird das Gebäude, das ruinenhaft und dekonstruiert auf dem Schlossplatz steht, endlich erfahrbar. Im Besichtigen der Berg-Palast-Symbiose sollen die Besucher an einer neuen Symbolkraft des Ortes mitarbeiten. Um den Palast in seiner Gänze erstmals dem Publikum zugänglich zu machen, wird ein Weg von außen nach innen durch den Großen Saal führen. Dort beginnt der Gipfel des Berges, der sich durch das Dach gebohrt hat.

Der Berg ist ein Objekt und Theaterparcours mit vielen Stationen, die von unterschiedlichen Künstlern, Performern und Architekten gestaltet werden, der an den Bespielungserfolg des letzten Jahres anknüpfen und auch wieder 50.000 Besucher einnehmen soll.

Auf verschiedenen Wegen kann der Besucher den Berg erfahren: über den Rundwanderweg, den Pilgerweg mit einer Felsenkapelle, den Bergsteigerweg oder den Philosophenweg.
Der Rundwanderweg hat während der gesamten Bespielungszeit zwölf Stunden täglich geöffnet.
Öffnungszeiten von Pilgerweg, Bergsteigerweg, Philosophenweg und Felsenkapelle: siehe dort.

Angefragte undbeteiligte Künstler, Künstlerinnen, Theatergruppen und Architekten sind u.a.:

AWP/Paris, Centrala Rybna/Poznan, Gesine Danckwart/Berlin, Deutschbauer/Spring/Wien, exyst/Paris, Matthias von Harz/Hamburg, Elsa Hourcade/Paris, Hannah Hurtzig/Berlin, Angela Richter/Berlin, Schauplatz International/Zürich, Theater im Bahnhof/Graz, Jim Whiting/Leipzig, Pastor Leumund Kult/Zürich, Exdefekt/Berlin, Plan-b Performance/Berlin, Studio Urban Catalyst/Berlin, Peberto Bianco/Berlin, Mahonys/Wien, Elisabeth Schimana/Wien, subsolar/Berlin, studio Z/Berlin, Atelier BowWow/Tokyo, Doris Dziersk, Berlin, Constanza Macras/Berlin, Nico and the Navigators/Berlin, Geheimagentur/Hamburg, Cheap/Berlin, Ami Garmon, Squint Productions/Berlin, Manuel Muerte/Hamburg, Christian von Borries/Berlin, Christopher Dell/Berlin, Philipp Ruch/Berlin, Ulrich Rasche/Berlin, Markus Seidl, Elisabeth Schimana/Wien, Complizen/Halle.

>>>Veranstaltungsdetails in Kürze hier und unter Projekte



Der Rundwanderweg

Man betritt den Palast über eine Brücke, die über den Großen Saal führt. An keinem anderen Ort des Gebäudes wird seine ursprüngliche Intention, seine Überheblichkeit in der Suche nach dem perfekten Staat so offensichtlich. Der Besucher verlässt den Palast und geht entlang der Spree. Von dort betritt er das Foyer. Kein idyllischer Ort. Hier finden die Zuschauer Ausstellungsräume, die die verkommene Zukunft des Palasts vorstellen, die Visionen der Vergangenheit und der Gegenwart. Der einzige Zufluchtsort ist eine Pizzeria. Auf dem Rundwanderweg befindet sich eine Architekturausstellung, die Entwürfe zur zukünftigen Gestaltung des Schlossplatzes präsentiert: Es ist endlich an der Zeit, den Glaubenskrieg im Geiste des Kalten Krieges - Schloss-Befürworter gegen Palast-Erhalter - hinter sich zu lassen und sich interessanteren Fragen zuzuwenden: das Dilemma der Finanzierung eines großen öffentlichen Gebäudes heute, ein innovatives Nutzungskonzept, die Rolle des Ortes für den öffentlichen Raum der Stadt. Mit der Präsentation eines Pools an Ideen und öffentlichen Gesprächen wird die Debatte neu eröffnet. Wer sich nun keine weiteren Sorgen um den Ort macht, beendet die Bergumrundung und verlässt das Gebäude zum Schlossplatz. Wen das, was er gesehen hat, zu beschäftigen beginnt, der betritt die Talstation und besteigt den Berg, um daran sicher zu scheitern. Hier lässt sich zwischen drei Wegen mit unterschiedlichen Inhalte und Intentionen, einen Berg zu erklimmen, wählen: den Pilgerweg mit einer Felsenkapelle, den Bergsteigerweg oder den Philosophenweg.

Der Rundwanderweg hat während der gesamten Bespielungszeit zwölf Stunden täglich geöffnet.
Beginn: Freitag, 5. August
Ende: Freitag, 26. August
Öffnungszeiten: 11-23 Uhr, letzter Einlass: 22 Uhr


Der Pilgerweg

Dieser Weg führt entlang von Stationen, die sich mit der Erschaffung von kultischen Formen und der Beteiligung außerhalb oder in Opposition zu den Traditionen etablierter gesellschaftlicher Regeln beschäftigen - in einer nicht mehr von Religion geprägten Gesellschaft. Der Weg führt an verschiedenen performativen Installationen vorbei, die vermitteln, präsentieren und inszenieren, welche Formen von Verehrung sich an diesem Ort situiert haben. Jede Installation bezieht den Zuschauer mit ein, der Weg nimmt immer mehr Züge des Pilgerhaften an. Der Berg wird zu einer profan-religiösen Form des Heiligen Berges, der Besucher zum Pilger, der Weg zu einer Stätte der modernen Wallfahrt. Die Pilgerstationen beschäftigen sich mit Aspekten traditioneller Pilgerpraxis wie Heiligenverehrung und Wundersuche ebenso wie mit der Frage danach, welche Riten heute noch möglich sind und in welche Formen Religion heute transformiert wird. Der Wallfahrt auf dem Berg fehlt das Ziel: Zwar wird der Besucher in den aufeinander folgenden Stationen auch in Praktiken ritueller Kommunikation verwickelt, er entscheidet aber durch seine Wahl der Teilnahme selbst über den weiteren Verlauf des Weges und seines möglichen Reinigungsprozesses.

In einer Felsenkapelle, die am Rande des Pilgerweges steht, finden Performances statt, die sich mit heutigen Glaubensformen jenseits von Religion beschäftigen. Hier ist ein Ort zeitweiliger Ruhe, der Besinnung, der Interaktion und des Einbezugs des Publikums, der Vorstellung und des Spiels. Sie bietet Platz für Performances, Missionstätigkeiten und Gemeindeversammlungen. Dort ist auch die Bergpartei beherbergt, die für Anhänger wirbt und für eine ideologisch-kultische Besetzung des Berges eintritt.

Am Ende des Weges erwartet die Zuschauer wie auf allen anderen Wegen die Endstation, das Plateau des schönen Scheiterns: Alle Bergerklimmer haben das gleiche Los: Sie sterben einen Bergtod und fallen in das Berginnere. Hier wird ihnen die gewonnene Erkenntnis, die hinzugewonnene Spiritualität oder der gewachsene Mut wieder genommen.

Der Pilgerweg hat an sechzehn Veranstaltungstagen geöffnet:
4. - 6. August: 19 - 23 Uhr
7. August. 15 - 19 Uhr
11. - 13. August: 19 - 23 Uhr
14. August: 15 - 19 Uhr
17. August: 11 - 15 Uhr
18. - 20. August: 19 - 23 Uhr
21. August: 15 - 19 Uhr
24. August: 11 - 15 Uhr
25. - 26. August: 19 - 23 Uhr

Letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Schließung


Der Bergsteigerweg

Dieser Weg führt auf verschlungenen und nach oben und unten laufenden Steigen zum Gipfel. Auf dem Weg erwarten den Zuschauer die Erlebnisse, Gefühle, Ängste und Schrecknisse des Bergsteigens. Der Zuschauer muss Körpereinsatz üben: Der Weg des Bergsteigers ist eine Inszenierung, an der sich acht internationale Architekturbüro beteiligt haben. Der Zuschauer wird von Bergführern begleitet, die die Berglandschaft Palast erklären werden. Dieser Weg stellt den Körper als unser aktives und passives Vehikel und dessen Verausgabung ins Zentrum der Aufstiegsgestaltung. Dieser Weg ist eine Inszenierung die sich die Widrigkeiten des Gebäudes zunutze macht. Vom Tal bis zum Plateau des Scheiterns.

Am Ende des Weges erwartet die Zuschauer wie auf allen anderen Wegen die Endstation, das Plateau des schönen Scheiterns: Alle Bergerklimmer haben das gleiche Los: Sie sterben einen Bergtod und fallen in das Berginnere. Hier wird ihnen die gewonnene Erkenntnis, die hinzugewonnene Spiritualität oder der gewachsene Mut wieder genommen.

Der Bergsteigerweg hat an sechzehn Veranstaltungstagen geöffnet:
4. - 6. August: 19 - 23 Uhr
7. August. 15 - 19 Uhr
11. - 13. August: 19 - 23 Uhr
14. August: 15 - 19 Uhr
17. August: 11 - 15 Uhr
18. - 20. August: 19 - 23 Uhr
21. August: 15 - 19 Uhr
24. August: 11 - 15 Uhr
25. - 26. August: 19 - 23 Uhr

Letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Schließung


Der Philosophenweg

Dieser Weg ist als eine Route konzipiert, auf der sich das Publikum - meist vereinzelt - mit der Frage konfrontiert sehen wird, welche philosophische Kraft sich aus dem Prozess des Bergsteigens gewinnen lässt. Diesen Weg schlagen diejenigen ein, die den Aufstieg als diskursiv-geistigen, also philosophischen Prozess erleben wollen. Der Weg ist eine Unterhaltung mit wechselnden Gesprächspartnern, eine Suche nach Vorstellungen, Hoffnungen, erlösenden und nie einlösbaren Utopien, ein Weg durch die Geschichte der Erkenntnissuche und der falschen Antworten auf richtige Fragen.
Am Ende des Weges erwartet die Zuschauer wie auf allen anderen Wegen die Endstation, das Plateau des schönen Scheiterns: Alle Bergerklimmer haben das gleiche Los: Sie sterben einen Bergtod und fallen in das Berginnere. Hier wird ihnen die gewonnene Erkenntnis, die hinzugewonnene Spiritualität oder der gewachsene Mut wieder genommen.
Der Philosophenweg hat an sechzehn Veranstaltungstagen geöffnet:
4. - 6. August: 19 - 23 Uhr
7. August. 15 - 19 Uhr
11. - 13. August: 19 - 23 Uhr
14. August: 15 - 19 Uhr
17. August: 11 - 15 Uhr
18. - 20. August: 19 - 23 Uhr
21. August: 15 - 19 Uhr
24. August: 11 - 15 Uhr
25. - 26. August: 19 - 23 Uhr

Letzter Einlass jeweils eine Stunde vor Schließung