VOLKSPALAST
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Der Philosophenweg
Das Wandeln ist seit jeher eine kontemplative Form der Bewegung. Warum es nicht transformieren in ein städtisches Wandern? Ein schönes Bild für die langen Irrwege der Erkenntnis. Stellen wir uns den Palast vor als eine dreistöckige Agorà, auf dem Sokrates die Jugend mit ihren intellektuellen Möglichkeiten konfrontierte. Schlägt der Bergbesucher den Weg des Philosophen ein, muss er darauf gefasst sein, zumindest die Orientierung zu verlieren, unterschiedliche Geisteszustände zu erfahren und im besten Falle einen Augenblick erlebt zu haben, in dem er die Dinge anders gesehen hat. Der Philosophenweg vereinigt die verschiedenen Räume, die sich hier situiert haben: den Palast als einen genuin öffentlichen, auch politischen Ort und den Berg als einen Ort der Selbsterfahrung, ob in spiritueller, körperlicher oder intellektueller Hinsicht. Der Philosophenweg ermöglicht eine das Selbst reflektierende Kontemplation im öffentlichen Raum - und damit eine politische Handlung. Während der auf dem Weg Irrende sich mit dem Verlieren und Finden im Raum beschäftigen muss, bekommt er Anstöße, sich als Suchender zu finden. Er ist individueller Akteur inmitten eines öffentlichen Spielraums anderer Akteure. Zum ersten Mal hat der philosophiebedürftige Besucher des Palasts die Möglichkeit, dieses Gebäude als das zu nutzen, wofür es sich anbietet: als Raum des öffentlichen Lebens. Doch für ein Spektakel ist der Raum zu dunkel, für eine Erleuchtung zu stark strukturiert und für ein produktives Verhältnis des einzelnen Suchenden zum gefundenen Gemeinschaftlichen hat sich die Hoffnungslosigkeit unter den Besuchern schon zu sehr verbreitet: Anerkennende Gesellschaft lässt sich nicht mehr finden. Dem verlorenen Besucher wird die Gelegenheit zuteil zu erfahren, dass die Beziehungen des politischen Lebens nach strukturellen Wirrungen in einer persönlichen und öffentlichen Katastrophe enden. Das öffentliche Leben verfällt zwar auch so, aber spätestens dann, wenn das persönliche Leben endet. Vorbei. Aber immerhin hat er sich bemüht.

Idee AWP (Interdisziplinäres Kollektiv von Architekten, Künstlern und einem Philosophen: Marc Armengaud, Matthias Armengaud, Aurélien Masurel, Adamo Demont, Alessandra Cianchetta, Arnaud Hirschauer) Konzeption Matthias Rick und AWP

Verlauf und Stationen des Philosophenwegs:

Die Höhle
Idee: AWP und Gary Hurst
Konzept: Gary Hurst
Sound Design: Winterberg
Interaktionsdesign: Sven Gareis
Stimmen erscheinen zufällig von aus verschiedenen Quellen. Sie verführen den Forscher in die Tiefen der flüsternden Höhle.

Die drei Göttinnen der Nacht und der Orientierungslosigkeit
Idee und Konzeption AWP und Matthias Rick Videoprojektionen Mental Architecture

Der Gletscher
Idee und Konzeption AWP und Matthias Rick Nach dem Verlust der Orientierung findet sich das Selbst zwischen seinem Ursprung und der Natur.

MiniPeepShows / Ein Universum entfalteter Realitäten
Idee und Konzeption AWP und Matthias Rick

Was ist falsch? Visuelle Paradoxien
Idee und Konzeption AWP und Matthias Rick in Kooperation mit Peer Henrikson und Magnus Hølzner

Erinnerung, wie schön! Philosophen-Karaoke
Idee: Hannah Hurtzig - Video: Chris Kondek - Text: Moritz Rinke
Aufführungsrechte: Rowohlt Theater Verlag, Reinbek bei Hamburg
Koordination/Mitarbeit: Philipp Hochleichter
Der Palast wird täglich unsichtbarer und verspenstert sich, um nach seinem Abriss eine neue Karriere, reauratisiert und musealisiert, in unserer Erinnerung zu beginnen. Schaurig ist schon die Gegenwart! Und in der Zukunft wird das Phantom des Schlosses das Gespenst des Palastes ersetzen. Ein nekromantisches Karaoke.

postcards from the edge
Eine Audiotour von plan b
Nachrichten von Orten über Berlin: Plätze, die man aufsucht, um Abstand und Distanz zum Leben zu finden. Orte der Zuflucht und der Flucht. Mit Blick auf die "künstlichen Berge" Berlins führt das britische Performance-Duo plan b die Zuschauer in einer Audio-Tour um den Palast der Republik. Postkarten von den Rändern einer Stadt, einer Krise oder eines Berges. Auf Deutsch und Englisch.

Die Agorà - Wie Berge sterben
Idee und Konzeption AWP und Matthias Rick mit eingeladenen Gästen